Wandertouren: Trekking, Zelten, Pilgern - oder einfach nur wandern?

Wandern stärkt nicht nur die Wadenmuskeln, sondern auch das Körpergefühl und damit das Selbstbewusstsein. Du gehst Deinen eigenen Weg, spürst den Körper und findest im gleichmäßigen Takt der Schritte Ruhe und Gelassenheit. Sobald Du weißt, welche Tour am besten zu Dir passt, kannst Du Deine Reise planen und mit Hilfe unserer Packliste vermisst Du später auch nichts in Deiner Ausrüstung. Wir helfen Dir bei der Orientierung, der Entscheidung und der Vorbereitung.

Zelten am See

Der Natur so nah: Wandern bedeutet Ursprünglichkeit (© Intersport)


Gesundheit & Glück: Tipps im Outdoor Ratgeber

Ob nun Gipfelstürmer oder Spaziergänger, alle Outdoor Touren haben eins gemeinsam: Wandern sorgt für einen besseren Schlaf und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Neben all der positiven Auswirkungen auf die Gesundheit entdeckst Du atemberaubende, abwechslungsreiche Landschaften und erlebst die Natur in all ihrer Schönheit.

Dazu musst Du keine alpine Tour in tausenden Höhenmetern starten. Erkunde doch einfach mal die Vielfalt Deutschlands zu Fuß und lass Dich überraschen - es lohnt sich! Wir helfen Dir mit unserem Outdoor-Ratgeber. Auf dieser Seite stellen wir Dir verschiedene Tourenarten vor, die Du beim Fern- oder Weitwandern wählen kannst: Freu Dich auf erholsame Tage und herrliche Abende: Abenteuerlich im Zelt, gemütlich in der Hütte oder gemeinsam in der Pilgerherberge!

Die Vielfalt der Wandertouren

Der Natur so nah beim Trekking und Zelten

Reduziert, autark, ursprünglich: Trekking ist mehr als einfach nur Wandern. Mit Zelt oder Tarp wanderst Du abseits von markierten Wegen und fern von Unterkünften oder Hütten durch die Natur. Man geht und findet seinen eigenen Weg, setzt sich der Natur und ihren Kräften aus und stellt sich dem Leben fernab der Zivilisation.

Beim Trekking bist Du tagelang oder sogar mehrere Wochen unterwegs - zu Fuß, vielleicht auch mal im Kanu oder auf dem Fahrrad. Die Strecke sucht man sich im Gelände mit Hilfe von detaillierten Karten und GPS. Klar, dass eine Trekkingtour anstrengender als eine klassische Wanderung ausfallen kann: nicht nur das Gelände ist anspruchsvoller, auch der Rucksack wiegt schwerer, da man Unterkunft und die gesamte Verpflegung und Kochutensilien am Körper trägt. Umso wichtiger ist es, die Tour genau vorzubereiten und dabei Region, Jahreszeit und Klima zu berücksichtigen.

Schau Dir unbedingt unsere praktische Packliste für Mehrtagestouren sowie die Liste fürs Zelten an.

Tipps für komfortables Zelten

Am Ende der Tagesetappe ankommen, das Zelt am menschenleeren Seeufer aufbauen und den Abend am kleinen Lagerfeuer genießen: Wenig bringt Dich stärker in den Kontakt mit der Natur als beim Zelten ein Teil von ihr zu werden. Damit Du Dein Outdoor-Abenteuer in vollen Zügen auskosten können, solltest Du an Folgendes denken:

  • Regionale Besonderheiten

    Nicht in allen Ländern ist freies Zelten uneingeschränkt erlaubt. Informiere Dich bereits bei der Planung, wo Du Dein Zelt ohne Probleme aufstellen darfst und wo nicht. Schweden hat eine liberalere Gesetzgebung als zum Beispiel Dänemark oder Frankreich, wo man nur in ausgewiesenen Gebieten beziehungsweise nicht an den Küsten zelten darf.
  • Gewicht beschränken

    Wenn Du Dein gesamtes Equipment - Zelt, Kocher, Kleidung, Verpflegung - selbst tragen musst, wird es umso wichtiger, das Gewicht zu minimieren wo es nur geht. Es kommt sprichwörtlich auf jedes Gramm an.
  • Warm bleiben

    Wähle einen guten Schlafsack und eine gute Isomatte, die Dich auch bei kälteren Temperaturen warm halten. Achte darauf, dass Dein Zelt voll funktional ist und auch tatsächlich den Schutz vor Wind und Regen in der Nacht bietet, den es soll. Du brauchst die Nächte, um Dich von den Strapazen der Tage zu erholen.
  • Kocher mitnehmen

    Ein Kocher sorgt nicht nur für das richtige Camping-Feeling, er bietet Dir auch abseits der ausgetretenen Pfade einen gewissen Komfort - wie einen warmen Frühstückskaffee oder eine herzhafte Lunch-Pasta. Du hast die Wahl zwischen Spiritus-, Gas- und Benzinkochern.

Panoramen erleben bei einer Hüttentour / Bergtour

Auf Fernwanderwegen erklimmst Du Bergpässe, genießt den Blick ins Tal und beobachtest Steinböcke und Gämsen, die sich auf schroffen Graten ihre Wege bahnen. Jeden Abend kehrst Du sicher in eine Schutzhütte ein und genießen den Komfort warmen Essens, einer Dusche und eines Bettes.

Hüttentour in den Bergen

Jenseits der Baumgrenze die Berge entdecken bei der Hüttentour (© Intersport)

Eine Hüttentour ist auch deshalb so attraktiv für viele Wanderer, weil das Gepäck geringer ausfällt: Abendessen, Zelt und Isomatte können zu Hause bleiben, da Du die Infrastruktur der Hütte nutzen und Dich abends bequem zurücklehnen kannst. Bergwanderungen umfassen aber auch Touren in alpinem Gelände abseits ausgewiesener Wege und harte Hochtouren durch Eis und Schnee mit Klettersteigen und Kletterstellen. Hier wird nicht nur eine sorgfältige Planung erforderlich, sondern auch die Ausrüstung muss angepasst werden.

Wir haben Dir hier Packlisten zusammengestellt, die Dir bei der Gepäckauswahl für Deine Hüttenwanderung unterstützen.

Tipps für die entspannte Bergtour

Wechselkleidung, Zusatzausrüstung und Gepäck: Mit unseren Tipps kann Deine Hüttentour kommen!

  • Wechselkleidung

    Wenn Du länger als drei Tage unterwegs sein wirst, benötigst Du mehr Wechselkleidung. Informiere Dich, ob Du in der Hütte Kleidung waschen kannst. Bewährt haben sich drei Teile von Unterwäsche und Shirts: Eines trägst Du am Körper, eines ist die Reserve für den Tag und eines für die Nacht.
  • Zusatzausrüstung

    Plane die Tour und bleibe Dir stets im Klaren über ihren Verlauf. Willst Du Gletscher oder Klettersteige in Angriff nehmen? Dann musst Du zusätzliche Ausrüstung wie Steigeisen bzw. Grödel, Gurt, Helm und Karabiner einpacken. Denke auch an Handschuhe, damit Du nasse Stahlseile nicht mit bloßen Händen halten musst.
  • Gepäck

    Das Gepäck der Bergtour hängt von drei Faktoren ab: die Länge der Tour, das Gelände und die Jahreszeit. Generell gilt: Dein Rucksack sollte ohne Wasser beziehungsweise Getränke nicht schwerer sein als 8 Kilo. Bist Du am Anfang oder am Ende der Saison unterwegs? Schlechteres Wetter bedeutet in der Regel mehr Gepäck.

Auf dem Jakobsweg: Beim Pilgern neue Erfahrungen machen

Die Reise auf dem Jakobsweg ist in erster Linie eine Reise zu sich selbst. Körperliche Strapazen, der Verzicht auf Komfort und Luxus und die Besinnung aufs Wesentliche: Wer dutzende oder gar hunderte Kilometer zu Fuß zurücklegt, lernt sich selbst kennen, geht an Grenzen und wächst über sich hinaus.

Das Abenteuer Pilgerreise bringt aber auch Begegnungen und neue Erfahrungen, den so wichtigen Perspektivwechsel. Und den Luxus, sich einfach ohne Eile die Zeit zu nehmen, die es braucht. Wer es schafft, aus der Routine und dem täglichen Trott auszubrechen und den Alltag zurückzulassen, der kehrt vielleicht als neuer Mensch zurück.

Trotz der Romantik, die sie umgibt: Eine Pilgerreise muss gut vorbereitet sein. Urlaub nehmen, Budget planen, Abwesenheit organisieren sind nur einige wenige Dinge, die man erledigen muss. Vor allem ist eine zweckmäßige Ausrüstung essentiell. Eine Übersicht, was auf jeden Fall ins Gepäck sollte, geben unsere Packlisten für die Mehrtagestouren und für das Pilgern.

Wir geben Dir Antworten auf die gängigen Fragen, die man sich bei der Vorbereitung einer Pilgerreise stellt:

Wo?

Der bekannteste Pilgerweg ist der Jakobsweg, der in der Kathedrale von Santiago de Compostela endet - es gibt hier allerdings nicht den einen Weg, sondern verschiedene Routen. Je nach Ausgangspunkt variiert auch die Länge der Strecke - die bekannteste ist der Camino Francés mit 800 Kilometern.

Das Netz an Pilgerwegen in Europa ist verzweigt und vor allem in Deutschland und Frankreich gut ausgebaut. Der Frankenweg zum Beispiel, die Via Francigena, ist die älteste und bedeutendste Pilgerroute der Welt und führt von Canterburry nach Rom, verbindet Italien und England. Anders als der spanische Jakobsweg ist diese Route noch nicht überlaufen und weniger touristisch. Wer hier marschiert, muss sich seinen Weg manchmal suchen und findet Einsamkeit in einer fantastischen Natur.

Wann?

65 Prozent der Pilger treten ihre Reise im Mai, Juni und September an. Aus gutem Grund: Der späte Frühling oder frühe Herbst bietet meist ein freundliches Klima und geringe Temperaturschwankungen. Gerade der Spätsommer, wenn sich Wege und Herbergen schon geleert haben, bietet sich als schöne Reisezeit an. Wenn Du planst, Pässe zu überwinden, solltest Du nicht vor April unterwegs sein, um nicht vom Schnee überrascht zu werden.

Wie?

Lege Dir Deine Route und Etappen fest. Auch bei den Übernachtungsmöglichkeiten hast Du die Wahl: Zelt, Hotel oder Pilgerherberge? In Spanien ist die Infrastruktur deutlich ausgebauter als in Deutschland oder Italien. Überlege außerdem, welches Fitnesslevel Du hast und wähle die Belastung entsprechend aus. Pilgern ist kein Wettrennen! Lasse Dich gerade auf den letzten 100 Kilometern zum Ziel nicht von Pilgertouristen stressen.

Pilgern: Nützliche Tipps für eine wunderbare Pilgerreise

In unserer Packliste für eine Mehrtageswanderung und das Pilgern findest Du auf einen Blick alles, was Du unterwegs benötigst. Und mit diesen nützlichen Tipps kannst Du entspannt starten:

  • Reisedokumente & Geld

    Personalausweis, Auslandskrankenversicherung, Pilgerpass- und führer sowie eine detaillierte Straßen- und Wanderkarte: Diese sechs Dokumente legen die Basis für eine gelungene Pilgerreise. Gerade in viele Pilgerherbergen erhält man nur mit dem Pilgerausweis Einlass. In ihm sammelst Du die Stempel der Etappen. Er kann zum Beispiel beim zuständigen Jakobsweg-Verein beantragt werden. Wanderführer und -karte helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Abenteuerlustige folgen der Jakobsmuschel, die den Pilgern in Spanien den Weg weist. Etwas Bargeld, eine EC- oder Kreditkarte (samt Notfallnummern, um sie sperren zu können) geben Sicherheit.
  • Rucksackstauraum

    40 oder 50 Liter-Rucksack: Die Reiselänge bestimmt das Volumen. 10 Kilogramm gilt als die Obergrenze für den Rucksack - inklusive Proviant.
  • "Must Have" für die Herberge

    Pilgerherbergen sind keine Luxushotels. Bringe ein eigenes Handtuch mit, auch ein Schlafsack ist eine gute Idee.
  • Sonnenschutz

    Gerade im Süden kann die Sonne brennen, wenn der Weg stundenlang durch offenes Gelände ohne Schatten führt. Denke an einen guten Sonnenschutz: Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor auch für die Lippen, eine Sonnenbrille, eine Kopfbedeckung und ein Halstuch, um den Nacken zu schützen.
  • Snacks für unterwegs

    Einen guten Wegesnack geben Fruchtschnitten, Trockenobst und Studentenfutter ab. Sie sind leicht zu transportieren, geben Energie und nehmen keinen Platz weg.
  • Kleine Packungen

    Decke Dich am besten mit Duschgel, Zahnpasta und Co. in kleinen Mengen ein. Im Drogeriemarkt findest Du Mini-Packungen für unterwegs.
  • Komfort

    Für Kleidung und Schuhe gilt der Dreiklang: atmungsaktiv, wasserdicht und windfest. Laufe die Wanderschuhe vorher ein und stelle sicher, dass Shirts, Hosen und Jacken gut sitzen sowie optimale Bewegungsfreiheit garantieren.
  • Wellness

    Eine Lotion wie Minzöl oder ein kühlendes Gel bringt Deine müden Glieder wieder auf Vordermann. Abends auftragen, morgens erfrischt in den Tag starten! Zudem gibt es Druckschutz- beziehungsweise Blasenschutz-Gel im Handel. Rechtzeitig aufgetragen, verhindert es, dass Blasen überhaupt entstehen.